WLAN-Überwachungskamera mit HomeKit Secure Video
Alles sehen, überall speichern, auch direkt bei Apple: Das verspricht Aqara mit seiner Camera E1.
Foto: Aqara, COMPUTERBILD
Uhr
Timo Schurwanz
Eine Apple-HomeKit-Überwachungskamera für schmales Geld? War bislang nicht zu haben. Die Aqara E1 ändert das! Hier der Test.
Testfazit
Testnote
2,1
gut
Die Aqara Camera E1 ist eine gute und erschwingliche Innenkamera, die tagsüber detailreiche Farbbilder und nachts immerhin erkennbare Schwarz-Weiß-Bilder liefert. Der smarte Wächter hat dank vieler Funktionen, zuverlässiger Personenerkennung und automatischen Schwenkbewegungen das Geschehen immer gut im Blick. Lokal sichert die E1 auf einer Speicherkarte, in der Cloud auch direkt bei Apple. Wer eine solche HomeKit-Secure-Video-Kamera sucht, kommt hier günstiger weg als bei der Konkurrenz.
Pro
- Viele Speichermöglichkeiten
- Unterstützt Apple HomeKit Secure Video
- Schwenk- und Neige-Funktion
Kontra
- Videos bei Dunkelheit etwas verrauscht
- Kein Akkubetrieb
Inhaltsverzeichnis
- Die Kamera: Kompakt und umsichtig
- Videoqualität: Tagsüber gut, nachts nun ja
- Videos speichern: Lokal oder in der Cloud
- Aqara Camera E1 im Test: Stets wachsam
- Aqara Camera E1: Testfazit und Preis
Früher als fernöstliche Billigware abgetan, ist Aqara mittlerweile für solide und zugleich erschwingliche Smart-Home-Geräte aller Art bekannt und auch bei deutschen Technikfans beliebt. Neuester Streich des chinesischen Herstellers: Die Überwachungskamera E1, die zu einem attraktiven Preis vor allem Apple- und HomeKit-Nutzer gefallen wird. Warum das so ist, zeigt dieser Test.
Die besten Überwachungskameras
Platz
2
Testnote
2,0
gut
Arlo
Ultra
Die Kamera: Kompakt und umsichtig
Die E1 ist eine
Innenkamera, die etwa den Eingangsbereich oder das Wohnzimmer im Blick behält. Die kugelförmige Linse sitzt auf einem kompakten Sockel, ist nicht viel größer als ein Tennisball und findet so überall Platz. Nur eine Steckdose muss in der Nähe sein, denn die Aqara-Kamera muss an die Strippe. Ein USB-C-Kabel liegt bei, ein Netzteil findet sich sicherlich in der Schublade. Wer die Cam nicht hinstellen will, greift zum Plastikadapter für eine Wand- oder Deckenmontage oder nutzt das integrierte Schraubgewinde. Damit der Blickwinkel stets passt, ist eine "Pan-and-Tilt"-Funktion eingebaut: Die Linse lässt sich um 360 Grad rundum schwenken und auch nach oben und unten (101 Grad) neigen.
Videoqualität: Tagsüber gut, nachts nun ja
Die E1 liefert 2K-Aufnahmen mit einer maximalen Videoauflösung von 2304 x 1296 Pixeln. Im Sichttest konnten die Aufnahmen überzeugen – zumindest tagsüber: Bei ausreichend Licht gab's detailreiche und farbenfrohe Bilder, Bewegungen wirkten flüssig. Auch bei Gegenlicht mit viel Sonne und Schatten kam die Linse ganz gut klar. Bei Dunkelheit soffen die Videos etwas ab. Infrarot-Leuchten sorgten für die üblichen Schwarz-Weiß-Bilder. Die waren noch gut erkennbar, aber alles andere als knackscharf. Hier half es im Test, im selben Raum befindliche Lampen automatisch anknipsen zu lassen, um die Nacht ein wenig zum Tag zum machen und für bessere Sicht zu sorgen.
Videos speichern: Lokal oder in der Cloud
Eine Aufzeichnung ist praktisch, um auch noch Tage später im Videoverlauf zu stöbern. Und kaum eine Kamera bietet derart viele Speichermöglichkeiten. Das alles geht:
- Lokales Sichern: Clips landen auf einer eingeschobenen Micro-SD-Speicherkarte. Der Steckplatz dafür sitzt unterhalb der Linse, die sich nach oben schieben lässt.
- Speichern auf dem NAS: Auch der eigene Netzwerkspeicher im Haus lässt sich in der Aqara-App einbinden und als Speicherplatz verwenden.
- Apple-Cloud: Wer Apple Home und Siri im Smart Home nutzt, freut sich über "HomeKit Secure". Für diese Lösung buchen Sie gegen eine geringe Gebühr mehr iCloud-Speicherplatz direkt bei Apple. Bei einer Kamera wird monatlich 1 Euro fürs Paket mit 50 GB fällig. Wer bis zu fünf Kameras nutzen möchte, braucht das 200GB-iCloud-Abo für 3 Euro im Monat. Vorteil: Apple zeigt Livebild und Videoaufnahmen direkt in seiner Home-App auf iPhone, iPad oder Apple TV an und rechnet HomeKit-Secure-Video-Clips nicht auf das Speicherlimit an. Der gebuchte iCloud-Speicherplatz bleibt also frei für eigene Videos, Fotos, Dokumente und Daten. Wichtige Funktionen wie Aufzeichnen bei Bewegung, bis zu 10 Tage Videoabruf, Gegensprechen, Aktivitätszonen oder Personenerkennung sind an Bord - und per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gut geschützt.
- Aqara-Cloud: Aber es geht auch ohne Apple: Amazon Alexa und den Google Assistant kennt die E1-Kamera ebenfalls. Diese Zielgruppe nutzt bei Bedarf den Cloudspeicher von Aqara. 24 Stunden Videoabruf sind sogar kostenlos, ab 5 Euro pro Monat halten die chinesischen Server die Aufnahmen bis zu 30 Tage vor.
Aqara Camera E1 im Test: Stets wachsam
Das Einrichten der E1 klappte im Test schnell und problemlos. Einfach in der Aqara- oder Apple-Home-App den QR-Code scannen, mit dem WLAN koppeln (auch Wifi 6 unterstützt), benennen, einem Raum zuordnen, fertig! Im Alltag mit der Aqara-Cam blieben bei den Testern kaum Wünsche offen. Sie erkannte Bewegungen stets zuverlässig und schickte mit kurzer Verzögerung eine Benachrichtigung aufs Handy. Aqara- und Apple-Home-App gewähren dann Zugriff aufs Livebild oder die Gegensprechfunktion. Der Ton beim Sprechen klang etwas blechern, Stimmen waren aber verständlich. Die Personenerkennung erledigt die E1 nach Angaben von Aqara offline und lokal auf dem Gerät und vermied im Test lästige Fehlalarme, weil sie herumschleichende Katze schlichtweg ignorierte. Eine Geräuscherkennung will der Hersteller per Softwareupdate nachliefern.
Menschlichen Bewohnern, die sich durch dem Raum bewegten, blieb die Kamera auf den Versen: Sie schwenkte ihre Linse gekonnt und behielt das Geschehen so gut im Blick. Wer selbst zu Hause ist, deaktiviert einfach diese Überwachung. Das klappt bei Apple Home auch automatisch, sobald das System die An- und Abwesenheit eines Hausbewohners etwa anhand seines iPhones registriert. Die E1 schaltet dann nicht nur die Aufnahme und ihre Mikrofone ab, sondern dreht ihre Linse selbstständig in einen toten Winkel, etwa zur Wand. Echt smart!
Aqara Camera E1: Testfazit und Preis
Die Aqara Camera E1 ist eine gute und erschwingliche Innenkamera, die tagsüber detailreiche Farbbilder und nachts immerhin erkennbare Schwarz-Weiß-Bilder liefert. Der smarte Wächter hat dank vieler Funktionen, zuverlässiger Personenerkennung und automatischen Schwenkbewegungen das Geschehen immer gut im Blick. Lokal sichert die E1 auf einer Speicherkarte, in der Cloud auch direkt bei Apple. Wer eine solche HomeKit-Secure-Video-Kamera sucht, kommt hier günstiger weg als bei der Konkurrenz:
Eve,
Netatmooder
Logitechverlangen für ihre Geräte mit der Apple-Lösung etwa das Dreifache.
Die Aqara Camera E1 kostet 60 Euro. Weitere Kameras, auch für den Außenbereich, mit 4K-Auflösung oder gut ausgeleuchteten Nachtaufnahmen, finden sich in der
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