Über Matter in HomeKit
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Mit dem Smart Lock U200 bietet Aqara sein auch mit Apple HomeKey kompatibles Türschloss jetzt offiziell zum Verkauf an. Beim Aqara U200 handelt es sich um eine Lösung zur Erweiterung von vorhandenen Schließsystemen, die in Verbindung mit dem im Lieferumfang enthaltenen Tastenfeld diverse Varianten zur Türöffnung bietet. Unser Favorit – soviel vorweg – ist trotz HomeKey-Unterstützung der integrierte Fingerabdrucksensor. Grundsätzlich lässt sich das Aqara Smart Lock U200 auch über die App des Herstellers ansprechen sowie über Matter über Thread in HomeKit integrieren. Im Alltagseinsatz spielt allerdings das zugehörige Tastenfeld die entscheidende Rolle. Neben dem bereits angesprochenen, darin integrierten Fingerabdrucksensor kann man das Türschloss hier auch über einen Nummerncode bedienen, zudem ist der NFC-Empfänger des Schlosses darin untergebracht. Das Tastenfeld wird außen an der Tür montiert und kommuniziert über Bluetooth mit dem auf der Innenseite der Tür montierten Schließmechanismus. Die innen auf die Tür geklebte (oder auch zusätzlich verschraubte) Haupteinheit ist mit 65 x 150 x 45 Millimetern nicht gerade klein. Der darin integrierte Motor dreht einen von innen ins Türschloss gesteckten Schlüssel. Dementsprechend ist die Grundvoraussetzung für die Montage des U200, dass sich die Tür auch dann von außen mit dem Schlüssel öffnen lässt, wenn auf der Innenseite ein Schlüssel im Schloss steckt.
Standardmäßig kann man das Aqara U200 mithilfe eines mitgelieferten 3M-Pads einfach von Innen auf die Tür aufkleben. Wie man auf unseren Bildern sieht, mussten wir zusätzliche ein wenig unterlegen, um dem Schloss mehr Auflagefläche zu bieten. Das U200 wird hier jetzt seit gut einem Monat im Praxistest verwendet und dabei mehrfach täglich ohne jegliche Probleme benutzt.
Schlüsselmotor wird durch Akku angetrieben
Für die Stromversorgung sorgt ein integrierter Akku, der sich über USB-C aufladen lässt und laut Hersteller bis zu sechs Monate lang hält. Ein Handknauf erlaubt zudem, dass man das Schloss von innen auch manuell bedient.
Das zugehörige Tastenfeld wird von vier AAA-Batterien gespeist und ist nach IPX5 auch gegen starken Regen geschützt. Wir würden dennoch empfehlen, das Tastenfeld, wenn möglich, etwas geschützt zu montieren. Nicht zuletzt auch, weil ein Fingerabdruck mit nassen Fingern oder einem nassen Sensor nicht erkannt wird – man kennt dergleichen noch von Apples klassischer Touch-ID-Taste bei älteren iOS-Geräten.
Die Fingerabdruckerkennung hat ansonsten bislang absolut zuverlässig funktioniert und das Türschloss reagiert damit enorm schnell. Keine Sekunde, nachdem man den Finger auflegt, hört man den positiven Quittungston, und der Schließzylinder wird zurückgezogen.
Fingerabdruck und HomeKey sind am schnellsten
Weil der Fingerabdruck so gut funktioniert, findet Apple HomeKey hier erst an zweiter Stelle Erwähnung. Wenn man ein iPhone oder eine Apple Watch dabei hat, ist dieser virtuelle Schlüssel als Karte in der Wallet-App hinterlegt und wird ähnlich wie man mit Apple Pay bezahlt verwendet.
Zum Öffnen der Tür muss das NFC-Gerät mit entsperrter Wallet-Karte etwas unterhalb von dessen Mitte direkt an das Tastenfeld gehalten werden und katsching, die Tür geht auf. Auch diese Variante zur Türöffnung funktioniert grundsätzlich prima, ist aber einfach ein wenig umständlicher, als einfach den Daumen auf den Sensor zu halten.
Die dritte für uns im Praxiseinsatz relevante Option zum Türöffner ist das Tastenfeld selbst. Durch die Eingabe von mithilfe der Aqara-App festgelegten sechsstelligen Codes lässt sich die Tür zuverlässig und auch dann öffnen, wenn die Finger nass sind und man kein Apple-Gerät dabei hat. Die Codes lassen sich dafür verwenden, Nutzern nur einmalig oder zeitlich begrenzt Zugang zu gewähren.
Die Bedienung des Schlosses per App oder über HomeKit steht in unserem Szenario hinten an. Generell lässt sich das Türschloss auch mithilfe von Siri bedienen, von der Performance her kann die Sprachsteuerung aber nicht mit den oben beschriebenen Varianten mithalten. Und extra eine App zu starten, ist demgegenüber sowieso viel zu umständlich.
Aqara will in Kürze auch eigene NFC-Karten anbieten, die sich alternativ zum iPhone oder der Apple Watch zum Öffnen der Tür verwenden lassen und pro Stück 9,99 Euro kosten. Als klassische Option bleibt zudem die Möglichkeit bestehen, die Tür mit einem herkömmlichen Schlüssel zu öffnen.
Vielseitige Einstellungen möglich
Nachdem wir jetzt viel über die verschiedenen Optionen zur Bedienung gesprochen haben, müssen wir noch einen Blick auf die wichtigsten Einstellungsoptionen werfen. Allem voran steht hier die über die Aqara-App verfügbare Nutzerverwaltung, mit deren Hilfe man jedem Hausbewohner sein eigenes Profil inklusive gespeicherter Fingerabdrücke, Passcodes und eventuell auf ihn registrierten NFC-Karten zuweisen kann. Im Nutzungsprotokoll lässt sich dann auch nachlesen, wer die Tür wann und auf welche Weise geöffnet hat. Über die Benutzerverwaltung kann man zudem zeitlich begrenzte Zugangscodes für vorübergehende Besucher erstellen.
Für den eingeschränkten Zugang kann man zusätzlich Passcodes für den einmaligen Gebrauch anlegen, mit deren Hilfe sich die Tür dann lediglich ein einziges Mal öffnen lässt.
Die deutsche Übersetzung der App kann hier und da etwas verwirren, hier gibt es grundsätzlich noch Optimierungsbedarf. Meist ist vom Öffnen und Schließen die Rede, wenn die Tür vollständig abgeschlossen oder aufgeschlossen wird. Die wichtigste Alltagsfunktion dürfte aber das einfache Öffnen der Tür durch zurückziehen der Türfalle sein. Diese Option findet sich im Einstellungsbereich „Türschlosstyp“ versteckt und muss aktiviert sein, damit die Tür beim Bedienen des Schlosses tatsächlich auch aufspringt.
Sicherheitsfunktionen sollen zusätzlich schützen
Aqara hat auch verschiedene Sicherheitsfunktionen integriert, die Manipulationen von außen verhindern sollen. Der Datenaustausch zwischen dem Tastenfeld und der Tür läuft zudem verschlüsselt.
Nimmt das Tastenfeld mechanische Veränderungen wahr, so erklingt ein akustischer Warnhinweis. Zudem wird die Funktion für einen einstellbaren Zeitraum automatisch eingeschränkt, wenn innerhalb kurzer Zeit mehr als zehn Fehlversuche zum Öffnen durchgeführt wurden. Die Tür lässt sich dann nur noch mit dem Schlüssel oder über die Aqara-App öffnen. Eine ähnliche Option gibt es auch als Sicherheitsschaltung für die Nacht. Tastenfeld und Fingerabdrucksensor werden darüber dann automatisch deaktiviert.
Unterm Strich bietet Aqara mit dem U200 eine vergleichsweise vielseitige Option, um den Leistungsumfang von vorhandenen traditionellen Türschlössern mithilfe von zeitgemäßen Technologien zu erweitern. Wenn ihr ergänzend einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen wollt, könnt ihr diese hier als PDF laden.
Das Set aus Schlossmotorisierung und Tastenfeld mit integrierter NFC-Funktion und Fingerabdrucksensor wird in den Farben Silber oder Anthrazit zum Preis von 269,99 Euro angeboten. Der Vertrieb von Aqara läuft in Deutschland. Im Rahmen der Produkteinführung auf amazon.de kann man diesen Preis mit dem Rabattcode U200EU20 auf 215,99 Euro reduzieren.
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