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Mercedes EQS: Das bietet die Elektro-S-Klasse
Mercedes EQS
Bild: Mercedes-Benz AG
Gefällt uns
- Viel Platz, gute Qualität
- Erstklassiger Komfort
- Kräftiger, fein dosierbarer Antrieb
Gefällt uns nicht
- Hoher Preis
- Groß und schwer
- Unübersichtlich
TESTNOTE
2+
Mercedes EQS 580 4Matic
von
- Peter R. Fischer
- Dirk Branke
- Jan Götze
- Sebastian Friemel
10. April 2024
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Vorstellung
Preis
Design
Antrieb
Ausstattung
Test
Vorstellung
Spezielle Plattform für den EQS
Mercedes hat sich mit dem EQS hausinterne Konkurrenz gemacht: Die Luxuslimousine ist im Prinzip die vollelektrische Version der S-Klasse. Als erstes EQ-Modell von Mercedes steht der EQS auf einer speziell für E-Antriebe entwickelten Plattform. Das sieht man ihm auch an, denn neben der technischen Basis haben die Stuttgarter mit dem EQS auch optisch neue Wege eingeschlagen.
Das 5,22 Meter lange Elektroauto orientiert sich an der Studie Vision EQS aus dem Jahr 2019: Langer Radstand, kurze Überhänge und eine beinahe schon Van-artige Dachlinie geben dem EQS ein ungewöhnliches Erscheinungsbild.
Modelljahr-Update 2024
Das scheint bei den Kunden nicht allzu gut anzukommen, denn der EQS ist alles andere als ein Verkaufsschlager. Seit Marktstart im Jahr 2021 wurden in Deutschland gerade mal gut 6500 EQS verkauft. In Märkten wie China und den USA sind die Verkaufszahlen zwar höher, doch bleiben sie auch dort immer noch hinter den Erwartungen zurück.
Die ursprünglich ab 2030 ausgerufene "Electric only"-Strategie wurde gerade erst korrigiert – die Kunden sind schlicht und ergreifend noch nicht bereit. Statt geplanter 20 Prozent Marktanteil im Geschäftsjahr 2023 lag der Anteil der Elektroautos bei Mercedes im Jahr 2023 bei nur rund elf Prozent.
Zum neuen Modelljahr versucht Mercedes sein Elektro-Flaggschiff mit gezielten Updates jetzt attraktiver zu machen. Ähnlich wie bei vielen Elektro-Modellen wird dabei nicht von einem Facelift, sondern von einer Produktaufwertung gesprochen. Übrigens nicht die erste für den EQS, der in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach geupdatet wurde.
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Preis
Einstieg kostet fast 110.000 Euro
Bereits seit 2021 steht die elektrische Luxuslimousine bei den Händlern, die ursprüngliche Einstiegs-Version EQS 350 wurde aber bereits durch den EQS 450+ mit Hinterradantrieb ersetzt. Dadurch stieg auch der Einstiegspreis von knapp unter 100.000 Euro auf nun mindestens 109.551 Euro. Für die Allrad-Variante werden mindestens 113.359 Euro fällig.
Kein Preisanstieg zum Modelljahr 2024
Zusätzlich zu den normalen Modellen hat auch AMG eine Version mit besonders viel Leistung im Programm. Wer sich für den EQS 53 4Matic+ entscheidet, muss mindestens 155.009 Euro locker machen. Positiv: Trotz mehr Reichweite und verbesserter Ausstattung steigen die Preise mit dem Modelljahr-Update 2024 nicht an.
Die Preise auf einen Blick:
Preis | |
---|---|
EQS 450+ | ab 109.551 Euro |
EQS 450 4MATIC | ab 113.359 Euro |
EQS 500 4MATIC | ab 125.378 Euro |
EQS 580 4MATIC | ab 141.705 Euro |
AMG EQS 53 4MATIC+ | ab 155.009 Euro |
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Design
Das macht Mercedes beim EQS anders
In Sachen Optik bricht der EQS mit den Konventionen für Luxuslimousinen. Das klassische Three-box-Design (Motorhaube, Fahrgastzelle und Kofferraum) ersetzt Daimler durch eine neue Form: das "One Bow"-Design. Den EQS kennzeichnen extrem kurze Überhänge, ein langer Radstand (3,21 Meter) und ein Greenhouse, das sich in einem Bogen zwischen den Achsen aufwölbt.
Front- und Heckscheibe stehen sehr flach, die vordere Haube fällt relativ kurz aus. An der Front zeigt sich das mittlerweile bekannte "EQ-Gesicht" mit angedeutetem Grill (auf Wunsch mit Stern-Muster), an den sich die Scheinwerfer nahtlos anschließen.
Auch am Heck bekam der EQS die typischen EQ-Zutaten verpasst: durchgehende Rückleuchten mit einer neuen Leuchtgrafik etwa, die an die Wicklung von E-Motoren erinnern soll. In Kombination mit den elektrischen Türgriffen ergibt sich ein sehr fließendes Design, das mit einem cw-Wert von 0,20 zur aerodynamischen Spitzenklasse zählt.
Dazu trägt auch der vollverkleidete Unterboden bei. Aber der E-Benz hat auch praktische Seiten. Das Kofferraumvolumen beträgt 620 Liter; ist die Rücksitzbank umgeklappt, stehen 1700 Liter zur Verfügung. Einen Frunk (also einen vorderen Kofferraum) gibt es nicht, stattdessen sitzt unter der Fronthaube ein großer HEPA-Filter für saubere Luft im Innenraum.
Die Abmessungen auf einen Blick:
- Länge: 5216 mm
- Breite: 1926 mm (2125 mm inklusive Außenspiegel)
- Höhe: 1512 mm
- Radstand: 3210 mm
- Kofferraumvolumen: 620 Liter/1700 l
- max. Anhängelast: 1700 kg
Mercedes EQS ab sofort mit Stern auf der Haube
Das Modelljahr-Update 2024 ist auch optischer Natur und vor allem an einem Detail erkennbar. Ab sofort gibt es die Luxus-Limousine mit einem stehenden Stern auf der Haube (Serie bei der Ausstattung Electric Art). Zusammen mit dem überarbeiteten Black Panel mit eingearbeiteten Chromleisten wirkt der EQS jetzt einen Hauch edler. Für alle, die es lieber sportlich mögen, bleibt die AMG Line aber natürlich im Programm.
Weitere optische Neuerungen bleiben aus, wir reden aber schließlich auch nicht von einem Facelift, sondern von einem Modelljahrupdate.
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Antrieb
Über 800 Kilometer Reichweite im EQS
Mit der Produktaufwertung vergrößert Mercedes die Batteriekapazität des EQS. Analog zum EQS SUV bekommt das elektrische S-Klasse-Pendant ab sofort einen 118 kWh großen Akku (zuvor 108,4 kWh).
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass der EQS 450 4Matic bis zu 799 Kilometer mit einer Ladung schaffen soll, was einem Plus von 82 Kilometern entspräche. Der hinterradangetriebene EQS 450+ knackt sogar die 800-Kilometer-Marke und soll bis zu 822 Kilometer weit kommen.
Anhängelast wurde deutlich angehoben
Weiterer positiver Nebeneffekt, die Anhängelast der 4Matic-Modelle wurde von 750 Kilo auf 1700 Kilo angehoben – ein deutlicher Sprung!
Die E-Motoren sind permanent erregte Synchron-Maschinen, die besonders kompakt sind und effizient arbeiten. Um der Angst vor Kapazitätsverlust vorzubeugen, stellt Mercedes ein Batteriezertifikat aus, das die Leistungsfähigkeit der Akkus über zehn Jahre oder 250.000 Kilometer garantiert.
Anders als die 800-Volt-Konkurrenz von Porsche, Audi und Hyundai, setzt Mercedes aber auf 400-Volt-Technik. Die maximale Ladeleistung von 200 kW soll dem EQS in einer Viertelstunde zu 300 Kilometer Reichweite verhelfen – ideale Bedingungen vorausgesetzt.
Mit dem eigentlichen Facelift im nächsten oder übernächsten Jahr soll der EQS gerüchtehalber übrigens auf 800-Volt-Technik wechseln. Vielleicht bringt das ja den gewünschten Boost bei den Verkäufen!
Technische Daten des EQS
Mercedes-Benz EQS 450+ | Mercedes EQS 450 4Matic | Mercedes EQS 500 4Matic | Mercedes-Benz EQS 580 4Matic | Mercedes-AMG EQS 53 4Matic+ | |
---|---|---|---|---|---|
Leistung | 265 kW (360 PS) | 265 kW (360 PS) | 330 kW (449 PS) | 400 kW (544 PS) | 484 kW (658 PS)/560 kW (761 PS)** |
max. Drehmoment | 568 Nm | 800 Nm | 828 Nm | 858 Nm | 950 Nm/1020 Nm** |
Antrieb | Hinterradantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 6,1 s | 5,6 s | 4,8 s | 4,3 s | 3,8 s/3,4 s** |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h | 220 km/h/250 km/h** |
Batteriekapazität | 118 kWh | 118 kWh | 118 kWh | 118 kWh | 118 kWh |
Verbrauch nach WLTP* | 16,3–19,9 kWh/100 km | 17,0–20,9 kWh/100 km | 17,0–20,9 kWh/100 km | 17,0–20,9 kWh/100 km | 21,3–24 kWh/100 km |
Reichweite nach WLTP* | 635–822 km | 597–799 km | 597–799 km | 597–799 km | 498–570 km |
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Ausstattung
Innenraum: Hyperscreen serienmäßig
Das co*ckpit des EQS wird vom 1,41 Meter breiten Hyperscreen eingerahmt, der mittlerweile zum Serienumfang gehört. Mit seinen drei Bildschirmen (12,3 Zoll, 17,7 Zoll und 12,3 Zoll) ist das schwarze Designelement eine wirklich imposante Erscheinung. Knöpfe gibt es im EQS kaum noch. Dagegen ist das Lenkrad mitsamt den bekannten Lenkstockhebeln im Vergleich zum volldigitalen Armaturenbrett überraschend konventionell gehalten.
Die Sitze sind – der Luxusklasse angemessen – sehr bequem, auch bei den sportlicher geschnittenen Exemplaren.
Fahrer und Beifahrer sitzen jeweils in ihrem eigenen Tunnel – denn die Mittelkonsole ist zwar frei schwebend, ragt aber Sportwagen-like hoch auf. Das legen wir unserem Superstar mal als Charakterstärke aus. Denn Mercedes betont, dass der EQS ein Fahrerauto sein soll. Trotzdem können – je nach Wunsch – alle aus der S-Klasse bekannten Komfort-Features auch im EQS verbaut werden, samt Monitoren für die hinteren Passagiere.
Großen Passagieren fehlt es an Kopffreiheit
Bei allem Luxus: Die Kopffreiheit lässt etwas zu wünschen übrig. Mit 1,95 Meter Körpergröße wird es nach oben schon etwas knapp, sowohl vorne als auch auf der Rücksitzbank. Das liegt an der Batterie im Boden und der damit erhöhten Sitzposition. Der lange Radstand fällt dagegen positiv ins Gewicht: Die Kniefreiheit hinten ist sehr gut.
Das MBUX im EQS lernt ständig dazu und schlägt dem Fahrer per Shortcut häufig genutzte Funktionen vor ("Zero-Layer"). Das soll die Bedienung des komplexen Systems erleichtern, ähnlich wie die bereits bekannte Sprachsteuerung. Vor dem Fahrer ist ein großes Head-up-Display verbaut, ebenfalls bekannt aus der S-Klasse.
EQS ab sofort mit Chauffeursfunktion
Massagesitze, Sitzheizung und -lüftung gehören in dieser Fahrzeugklasse zum guten Ton. Bei den Sitzen gibt es für die erste Reihe zwei Wahlmöglichkeiten: einen Lounge-artigen Sitz und einen etwas sportlicheren.
Für 3868 Euro gibt es in Form des Fond-Komfort-Paket Plus zudem jetzt noch mehr Luxus. Per Tastendruck fährt der Beifahrersitz automatisch nach vorne, die dicker gepolsterte Rücksitzlehne lässt sich auf bis zu 38 Grad verstellen. Die Füße finden auf einer abgeschrägten Ablage Platz, während der Chauffierte eine Runde Tetris auf dem Fondbildschirm zocken kann. So steht der EQS der S-Klasse ins Nichts nach!
Eigener Duft und spezielle Funktionen für den EQS
Ein großer HEPA-Filter hält Bakterien, Viren und sonstigen Schmutz von den Insassen fern. Für die Beduftung hat der EQS ein eigenes Innenraum-Parfum an Bord. Zudem spielt der EQS Klangwelten ein, die der Entspannung der Insassen dienlich sein sollen (Waldlichtung, Meeresrauschen, Sommerregen). Eine Powernap-Funktion soll Fahrer und Beifahrer das Nickerchen im EQS erleichtern.
Für stressfreies Einparken kann der EQS per Smartphone oder – soweit gesetzlich zulässig – sogar komplett eigenständig in Parklücken manövrieren. Serienmäßig verbaut sind im EQS das Luftfahrwerk und die Hinterachslenkung, die den Wendekreis auf bis zu 10,9 Meter reduziert und die große Limousine während der Fahrt mal kurvenwilliger, mal spurstabiler machen soll.
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Test
Fahren: Der EQS 580 ist erstaunlich leichtfüßig
AUTO BILD ist das Topmodell unterhalb des AMG gefahren, den EQS 580 4Matic. Erkenntnis: Der EQS fährt sich geschmeidig, geradezu spielerisch. Die Hinterachse lenkt um zehn Grad mit, was den mehr als 2,5 Tonnen schweren Brummer leichtfüßig um Kurven eilen lässt, der 855 Nm starke Schub des Mercedes ist beeindruckend und stets souverän.
Die Fahrleistungen sind in jeder Situation sagenhaft. Die Rekuperation, also die Energierückgewinnung beim Bremsen, ist mit bis zu 290 kW beeindruckend. Das Luftfahrwerk setzt auf bewährte Fahrwerkskomponenten der S-Klasse. So liegt der schwere EQS 580 unglaublich stabil, satt und wuchtig, federt sensibel, aber nicht wolkig. Damit wird das E-Auto im Vergleich zur S-Klasse ein richtiges Fahrerauto.
Fazit von Dirk Branke: Der Mercedes EQS ist der neue Maßstab bei den E-Autos. Technisch herausragend, mit spektakulärem Design und beeindruckenden Fahrleistungen.
Fahren: Der EQS 450+ ist überaus effizient
Am Steuer des Mercedes EQS ist man ständig versucht, die Nachbarn mit eitlem Kanzler-Gestus gnädiglich zu grüßen. Das Staatslimousinenhafte der Grundversion 450+ – ohne Allrad – verdeckt leicht seine Effizienz: Der Verbrauch oszilliert meist zwischen 20 und 25 kWh/ 100 km, trotz 2,5 Tonnen leer.
400 Kilometer schafft man eigentlich immer
Bei dem großen Akku kommt eine brauchbare Reichweite heraus: 400 Kilometer schafft er eigentlich immer, auch bei wilder Fahrweise. Gelassene Fahrer erhöhen mühelos auf 500 bis 600 Kilometer.
Die konsequente Aerodynamik des One-Bow-Designs birgt Nachteile: Die Vorderkante des bogenförmigen Dachs beginnt weit vorn, sodass der Fahrer Ampeln nur mit stark gerecktem Hals sieht. Und der Fond ist erstaunlich unbequem: Da der dicke Akku nutzbare Höhe frisst, sitzen Fondfahrgäste nur 22 Zentimeter über dem Fußboden, ergo mit stark angewinkelten Beinen.
Test: Daumen hoch für den EQS 580 4Matic
Der stärkste EQS ohne AMG-Behandlung gefällt uns im Test richtig gut. Der Elektroantrieb ist kräftig, die Leistung fein dosierbar und auch die Ladezeiten sind kurz. Die Elektro-Limo zeigt sich sicher und berechenbar beim Ausweichen, mit standfester Bremse, angenehmer Lenkung und kleinem Wendekreis. Volle Punktzahl gibt es bei Komfort und im Bereich Connected Car. Nur der Preis ist sehr teuer.
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Mercedes EQS 580 4Matic
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Fazit
von
Die elegantere Front mit aufrechtem Stern passt gut zum edlen EQS. Zudem gibt es mehr Ausstattung und mehr Reichweite ohne Aufpreis – auch das ist super. Das Problem ist und bleibt der hohe Grundpreis – ich befürchte, dass es der Mercedes EQS deshalb weiter schwer haben wird.
Diese Reise wurde unterstützt von Mercedes. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie unter
go2.as/unabhaengigkeit.
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